Wieder in Argentinien
Der Wechsel von Chile nach Argentinien ist unglaublich. Nicht nur, dass das Benzin und die Lebensmittel wieder billiger sind. Chile hat uns die letzten Wochen mit herrlichem, dichten Regenwald verwöhnt, unsere Augen konnten sich am grün so richtig satt sehen. In Argentinien wars dann gleich wieder staubig, die Straßen sind breit und gerade und die Vegetation ist komplett anders. Dafür bietet Argentinien eine herrliche Weite, wo man den Blick unendlich schweifen lassen kann.
Nationalpark Los Alerces
Auf der Suche nach einem schönen und kostenfreien Übernachtungsplatz sind wir in den Nationalpark Los Alerces gefahren. Dort war es dann aber so schön, dass wir einige Male übernachtet haben. Es wurde knapp eine Woche. Der Aufenthalt im Park war eine extra Portion Urlaub. Sonne, blauer Himmel, glasklare Seen oder Flüsse zum Baden, Wälder mit riesigen, uralten Bäumen, traumhaft gelegene Campingplätze und als Sahnehäubchen obendrauf, gab´s kaum andere Besucher (nicht mal Schweizer!).
Alle Bilder aus dem Nationalpark Los Alerces
Ida und ihr Papa beim "Busball bielen"
Klaus, Petra und Mika sind einige Tage vor uns wieder nach Argentinien eingereist und als sie Kurs Richtung Los Alerces genommen haben, hat der Himmel rot geglüht und dicke schwarze Wolken haben den Tag zur Nacht gemacht. Um oder im Nationalpark hat es einen großen Waldbrand gegeben und der Park wurde vorübergehend gesperrt.
Dicke Waldbrandwolke
Als wir den Park besucht haben, war von dem Brand nichts mehr zu sehen, lediglich die längeren, mehrtägigen Wanderungen waren alle gesperrt. Ein Lagerfeuer konnten wir dagegen jeden Abend ohne Probleme machen. So haben wir uns mit den kurzen, z.T. sehr kurzen Wanderungen begnügt. Die argentinischen Zeitangaben bei den Wanderungen liegen häufig daneben, wie wir jetzt wissen. Wir haben extra noch vor der Wanderung Nudeln gekocht und eine dicke Brotzeit eingepackt, um die mehrstündige Tour gut zu überstehen und waren dann doch kräftig enttäuscht, als wir bereits nach einer halben Stunde oder das andere Mal nach 45 Minuten das Ende des Wanderweges erreicht haben. Innerhalb der Zeitangaben hätte sogar Ida die Wanderungen geschafft.
Währen wir im Nationalpark Los Alerces entspannten ....
... gings in El Bolson schon sprichwörtlich rund.
Aber es ist auch schön, mal wieder zu arbeiten!
El Bolson
Wir haben die Zeit in dem landschaftlichen Idyll Los Alerces sehr genossen und konnten uns wirklich nur schweren Herzen trennen. Aber wir wollten weiter nach El Bolson, zu Klaus und Claudia, den „abgefahrenen“ Motorradfahrern.
In den 80ern wollten die beiden ein Jahr aussteigen und sind dann mit Ihren Motorrädern 16 Jahre um die Welt gereist. Vor wenigen Jahren sind sie dann mit Ihren beiden Kindern bei El Bolson sesshaft geworden. Die zwei haben sich ein schönes Stück Land gekauft und noch jede Menge Visionen die sie verwirklichen wollen. Vor unserer Reise hat uns Klaus mit nützlichen Informationen und einer günstigen KFZ Versicherung versorgt.
Wir hatten Glück, bei unserer Ankunft waren einige große und schwere Holzstämme bereits verladen und Claudio hat gelernt, wie man ein wirklich leckeres Stück Rind perfekt grillt.
Claudio beim grillen
Auf dem Grundstück von Klaus & Claudia ...
... gabs kein WLAN, aber dafür viele blonde Chicas
Neben Claudio, Petra und Mika haben wir auch wieder Isabell und Erwin (die bereits schön öfters erwähnten Schweizer) wieder getroffen. Gemeinsam verbrachten wir lange Nächte am Lagerfeuer und hörten den spannenden Erzählungen von Claudia und Klaus zu.
Mehrmals besuchten wir das kleine Hippie-Städtchen El Bolson. Neben der positiven Erd-strahlung, die man der Gegend zuspricht, rühmt sich El Bolson vor allem damit die höchste Biobauerndichte Argentiniens zu besitzen. Das Klima ist dort sehr mild und die grüne Land-schaft mit den angrenzenden Anden läd zum Wandern, Radeln, Raften und Kajakfahren ein. In El Bolson gibt es auch einen schönen Handwerkermarkt welcher vor allem Petras Augen zum strahlen brachte. Dort wird alles angeboten, was das Hippieherz begehrt. Zu dumm nur, dass unsere Rucksäcke für den Rückflug eh schon überladen sind.
Nach 4 Tagen bei Klaus und Claudia packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Lago Puelo umd zum Lago Steffen.
Auf der Suche nach einem Campingplatz am Lago Puelo
Ein richtiger Latino kann gar nicht früh genug anfangen zu üben
Aussichtspunk am und auf den Lago Puelo
No Pasar = Kein Durchgang
Lago Steffen
Um zum Lago Steffen zu kommen mussten wir die schöne Teerstraße Richtung Bariloche verlassen. Nach 10 Km Piste und mehreren Flussdurchfahrten haben wir aber dann einen perfekten Ort zum Verweilen gefunden. Außer unseren 3 Autos (ja die Schweizer haben wir immer noch dabei) gab´s dort nur wenige Besucher. Anfang März beginnt in Argentinien wieder die Schule und danach trifft man nur noch vereinzelt einheimische Urlauber. Baden, grillen, ein bisschen wandern und lange schlafen – so kann man sich am besten von anstrengenden Abenden am Lagerfeuer erholen.
Die holperige Teerstrasse zum Lago Steffen ....
... hat sich aber gelohnt!
Acapulco-Springer: Erwin und Pedro
Die Kids beim aufwärmen nach dem baden ...
... und mit dem Nachbarshund
Frühstück um halb 11
Siesta um halb 5
Endlich wieder ein Geburtstag, endlich wieder ein Grund zum Feiern, endlich mal wieder ein ordentliches Stück Fleisch. Am 11. März ließen wir´s mal wieder richtig krachen. Uli feierte Ihren Geburtstag und alle tranken und sangen was das Zeugs hielt.
Sekt, kurz nach 7
Gancia bis zum abwinken - La vida loca
Als nach 5 Tagen am Lago Steffen der Gancia ausgetrunken, das letzte Stück Fleisch vergrillt und das Brot aufgegessen war machten wir uns auf den Weg zu Dominik und dem letzten Ziel auf unserer Reise: San Carlos de Bariloche