Freitag, 30. November 2007

Chos Malal – Lago Alumine – Laguna Blanca – Neuquen

Sonntag 4. November bis Donnerstag 15. November

Nach Chos Malal nehmen wir Abschied von der Routa 40, der Teerbelag ist viel zu gut. Wir suchen das Abenteuer und fahren auf eine kleine Piste, entlang dem Rio Neuquen. Eine herrliche Piste, mit einer atemberaubenden Aussicht, die Straße schiebt sich entlang der Schlucht hoch zu zwei „Indianerdörfern“.

Abschiedsasado in Chos Malal


Heute ist der erste Tag, an dem wir getrennt fahren, (wir sind nicht in die Poette gekommen) und prompt bleibt unser Bussle am Berg stehen, nur mit viel Schwung und Glück erreichen wir das zweite Dorf noch. Zuerst macht sich Pedro selbst am Bus zu schaffen, aber ohne llave de brujidas (Zündkerzenschlüssel) tut er sich schwer, aber ein netter Mechanico ist gleich ums Eck und blad darauf läuft das Bussle auch wieder. Ida, Asado und ich machen in der Zeit einen netten kleinen Spaziergang.
Kurz bevor es dunkel wird treffen wir uns dann wieder uns suchen einen geeigneten Platz zum Übernachten. Nachdem wir unser Camp aufgebaut haben, kommen noch „alte“ Bekannte. Der Plakatekleber, der in Chos Malal am Nebentisch zu Mittag gegessen hat und den wir dann auch noch mehrmals in der Stadt getroffen haben, übernachtet auch hier 170 km entfernt mitten in der Pampa. Er gibt uns dann auch noch gleich seine Adresse, und lädt uns zu sich nach Hause zum Asado ein. Endlich, unsere erste Asado Einladung!


Viel Wind - komische Haeuser


Papa Goucho mit Sohnemann


Am nächsten morgen hat Claudio seine Angel zum Fluss getragen, kam dann aber doch gleich wieder zurück. Wahrscheinlich waren die Fische zu groß! Wir fahren zum Lago Alumine. Der Weg dorthin ist wieder traumhaft, ich will mich ja nicht wiederholen, aber die Landschaft hier ist einfach gigantisch. Die Piste heute führt uns ganz nah entlang der Grenze zu Chile. Der Weg ist gesäumt von schneebedeckten Bergen und wir sehen die ersten Aurakarien, sehr lustige Bäume.
Am Pass des Pino Hachado, kurz vor der chilenischen Grenze, überholen wir einen Radler. Ortliebtaschen und die Tatsache in solch einer radlerunfreundlichen Umgebung (es ist richtig kalt und es hat richtig heftigen Wind) überhaupt Radlfahrer zu treffen, lassen vermuten, dass es ich um einen Deutschen handelt. Es stimmt denn selbst Claudio kann sich in ganzen Sätzen mit ihm unterhalten. Auf der anderen Seite des Passes überholen wir dann auch noch seine Freundin, sie schiebt den Berg runter, der Wind ist zu stark!

Traumpiste - Kein Wellblech und viel zu sehen


Kann man anscheinend auch essen - Aurakarien


Bus, Fluss, Berg



Zwei freundliche Polizisten empfangen uns kurze Zeit später in Villa Pehuenia am Lago Alumine. Ihre einzige Frage ist, ob wir in Chile waren und evtl. was rübergeschmuggelt haben.
Auf einem noch nicht geöffneten Campingplatz direkt am See bleiben wir die nächsten beiden Tage stehen. Es weht ein stetiger und kühler Wind über die chilenischen Anten und deshalb ist es hier trotz geringen Höhe sehr kühl. Viele Argentinier flüchten in den Sommerferien (Januar und Februar) vor der Hitze hierher. Im November ist aber noch nix los und überall wird gebaut. Die Nächte sind recht kalt. Am morgen des zweiten Tages schneit es! Wir beschließen weiterzufahren.


Lago Alumine - Ein bischen wie in Bayern



Unser Camp am See, hier noch ohne Schee


Nein, wir brauchen (noch) kein Handy


Es gibt einen ca. 150 Km langen Rundweg, welcher um den See und dann an weiteren Seen vorbeiführt. Wer mal in der Gegend sein sollte – unbedingt fahren!
Beim Mittagessen in Alumine gibt es zur Vorspeise „Leberwurscht“, wie uns der Kellner Stolz erklärt. Danach fahren wir weiter zur Laguna Blanca. Die dort ehemals in grosser Anzahl lebenden Schwarzhalsstörche wurden durch eingesetzte Barsche permanent in den Fuss gebissen und sind dann alle weggeflogen. Dafür kann man dort wohl gut Barsche angeln.

Sonnenuntergang mit .. (na ratet mal)




Wo ist die Estancia?



Am nächsten Morgen sind Claudio und Petra schon abfahrbereit als wir gerade aus dem Bett gekrochen kommen. Wir vereinbaren uns in Neuquen am städtischen Campingplatz zu treffen und machen uns getrennt auf den Weg.

Pedro und ich besuchen auf dem Weg nach Neuquen noch die Ortschaft El Chocon, wo man 1993 das Skelett des grösste fleischfressenden Dinosauriers der Welt (Gigantosaurus Carolinii) entdeckt hat. Mit 14 Metern Länge und 8 Tonnen Gewicht war er sogar noch grösser als der Amerikanische Tyrannosauros Rex. 4 KM weiter sind auch originale Dinosaurierspuren zu sehen. Könnte aber auch sein, dass sich die Argentinier nach Ami-Vorbild einfach noch eine weitere Attraktion „geschaufelt“ haben (siehe Photos).
Ende der 80er wurde in Neuquen auch das Skelett des grössten Dinosauriers der Welt gefunden (Argentinosaurus). Das Tierchen war 40 Meter lang und 18 Meter hoch!



Kein Ahnung was es hier zu sehen geben soll



Versteinerung (rechts)


Dino - Knochentansport in Argentinien

Dino Fussabdruck?


Abends, am städtischen Campingplatz (Municipal) angekommen, herrscht Krisenstimmung. Claudio und Petra warten schon seit mittags, der Platz ist schlecht, es fehlen Duschen und Klos… Alle sind genervt. Damit so was nicht noch mal passiert machen sich die Jungs sofort mit den Rädern auf den Weg um Handys zu kaufen. Wir parken um, suchen einen besseren Campingplatz. Es dämmert schon und noch bevor die Kinderbetten aufgebaut sind, machen wir schon den ersten Wein auf, um den Frust wegzuspülen. Bis die Männer wieder eintreffen ist es bereits dunkel und der erste Paken Wein leer.

Wir wollen jetzt so schnell wie möglich die Penisula Valdés erreichen, um die Wale bei der Paarung beobachen können. Bisher hatten wir immer das Gefühl mächtig viel Zeit zu haben. Claudio und Petra haben allerdings gestern bei einer Rast mit Deutschen gequatscht, die meinten, dass sich die Wale schon wieder auf den Weg ins Meer gemacht haben. Wir sind geschockt und erhöhen unser Reisetempo.

In knapp zwei Tagen schaffen wir es dann auch die 700 Kilometer zu fahren. Die Landschaft ist Öd, es gibt eigentlich nix zu sehen und die Strecke zwischen den Ortschaften sind oft um die Hundert Kilometer oder noch mehr, naja wenigstens haben wir Rückenwind.
Bevor wir auf die Insel fahren kaufen wir noch in Puerto Madryn so richtig ein und packen unsere Busse voll bis obenhin, damit wir lange bei den restlichen Walen bleiben können.

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