Freitag, 26. Oktober 2007

Die Erste Woche im Bus (Buenos Aires - Mendoza)

Mittwoch 17 Oktober

Heute ist endlich packen angesagt. Unsere Fahrzeuge stehen im Parkhaus, was in Argentinien alle so machen, deren Karren noch irgendwas wert sind. Das kostet 32 Pesos am Tag (ca. 7 €). Ansonsten ist Argentinien aber recht preiswert. Unser Hostel kostet 7.- € am Tag/Person, Weissbrot 30 Cent, 1 Liter Wein und 1 Liter Bier je 50 Cent. Was anderes haben wir noch nicht eingekauftJ Ein Liter Super Benzin kostet 2,30 Pesos der (ca. 55 Cent). Da schmerzt das Tanken mit unseren Schluckspechten (12 – 15 Liter Verbrauch) nicht mehr zu sehr. Gegen Mittag ist Tenedor Libre angesagt. Tenedor heisst Gabel und Libre heisst frei - Gabel frei??? - bei uns eher bekannt unter „All you can eat“. Wir waren bei einem Vegetarier der sehr lecker und mit 11 Pesos (2,50 €) auch noch preiswert war (Bohdi). Wir haben das natürlich schamlos ausgenutzt und mussten dann nach Hause gekugelt werden. Nun nur noch Dachbox und Heckträger montieren, alles einräumen, noch 3 Cerveza kippen und sich auf den nächsten Tag freuen.

PETER

Unser Busse kurz vor der Abreise


Donnerstag 18 Oktober

Es geht los! Mittlerweile haben wir ja super Wetter und sind immer ordentlich am Schwitzen. Dank unserem super Orientierungssinn, finden wir sofort die richtige Strasse und fahren auf der Routa Nr. 7 in Richtung Westen (Mendoza). Nach erstem zaghaften einfuehlen in die argentinische Fahrweise, macht es wieder richtig Spass hinterm Steuer! Petra und Pedro haben bei Carrefour noch schnell (über 2 Stunden!) die Vorräte aufgestockt. Ich (Claudio) wurde dann auf der Landstrasse bei einer Polizeikontrolle angehalten. Aber alles kein Problem. Papiere herzeigen, dann sich noch kurz blabla, aber ich verstehe ja kein Wort spanisch und weiter geht’s gen Westen. Ein grosses Hinweisschild weist auf ein Flussdelta mit Angel- und Campmöglichkeit hin. Also, Blinker links und 5 km Staubpiste bis zu einem wirklich herrlichen Platz. Leider fanden die Mücken den Platz auch ganz toll und so mussten wir unser Abendessen panikartig unterbrechen und in die Busse flüchten. Pedro und Claudio haben sich dann bei Dunkelheit wieder aus den Autos getraut. Die Mücken waren weg, aber sobald man die Stirnlampen einschaltete war man umringt von hunderten von Faltern, Fliegen und anderem Viechzeug. Scheiss Natur!

KLAUS

Vollgas in Buenos Aires

Vollgas am am Abend

"Der Bus ist jetzt fuer 6 Monate dein Zuhause"

Buenas Noches

Freitag 19. Oktober

Mist, in Argentinien gibt es nur 10 kg Gasflaschen und so mussten wir unsere Campingküchen etwas anpassen. Bei gefühlten 60 Grad im Bus montieren wir die Flaschen und die Regler direkt neben dem Spielplatz in der Ortschaft Aarón Castellanos beim Lago Picaso. Leider haben die Gasregler hier nicht den benötigten Druck. Die Gasherde funktionieren trotzdem. Aber, Claudios Truma-Heizung und, noch viel schlimmer, Mein geliebter (Bier)Kühlschrank funktioniert nicht. Und das bei dieser Hitze. Egal, am Abend haben wir in der Dorfkneipe noch ein paar Bierchen gekippt. Gegen halb Elf gings zurück zum Bus. Da kamen die Einheimischen grad zum Abendessen.

PETER


Klaus kurz vor Mitternacht beim Bericht schreiben


Die Kids im "Spielezimmer" kurz vorm Mittagsschlaf

Klaus bei kleineren Anpassungen seiner Kueche

Samstag 20. Oktober

Meine Erkenntnis des Tages: Ich (Uli) kann zu WENIG Spanisch!

Eigentlich lief es ganz gut, wir sind super voran gekommen, die Kids waren zufrieden in den Autos, wir haben eine nette Pause gemacht und wussten auch ein Ziel, den Campingplatz Vulkano. Von dem war zwar im Reiseführer geschrieben, aber leider war keine Adresse angegeben. Als ich dann nach dem Weg gefragt habe, hab ich eine satte Erklärung bekommen. Aber es hat dann doch nicht so ganz funktioniert, nach weiteren gefühlten 3 Stunden und nach mehrmaligen Nachfragen sind wir dann doch am Campingplatz angekommmen. Eigentlich hatte er noch zu, aber wir durften dennoch bleiben. Pedro hat sich gleich aufs Radl geschmissen und bei einem ehemaligen, junggebliebenem Boxchampion Fleisch eingekauft. Im kleinen Lebensmittelladen hat er die letzte Flasche Bier, noch einen Karton Wein und das letzte Brot gekauft. Claudio hat ein wunderbares Beefe zubereitet und der Abend war gerettet. Danke Helmut, der Satteldorfer schmeckt auch warm sehr lecker. Nochmal prost und schnell schlafen gehen!

ULI

Immer noch keine Asado aber zuminest schon mal Grillen


Bien Viaje


Sonntag 21. Oktober

Wir machen den Fehler und schicken die Chicas wieder zum Einkaufen in einen Carrefour. … wieder 2 Stunden warten 1) …Ah, die Tankuhr schon wieder im roten Bereich und auf die

nächsten km keine Tankstelle. Pedro dreht um und fährt 10 km in die Stadt zurück. Ich (Claudio) habe noch Sprit für 150 km und fahre weiter. Kommt ja bestimmt bald ne Tanke, oder? Man fährt hier abseits der Hauptroute in totaler Einsamkeit, gerade Strasse, kein Verkehr und auch keine Tankstellen! Nach 150 km (die Tankuhr zeigt ziemlich leer an) bleibe ich an einer Farm stehen und fragt nach Benzin. Sie haben keines und auf weitere 100 km kommt keine Tankstelle. Gott sei Dank, taucht Pedro mit einem vollen Reservekanister auf! Noch ein paar Meter und wir sind im Parque National Sierra de las Quijadas ( bei San Louis) .

KLAUS

1) Alle Chicas, inkl. der Kleinen, die hatten mächtig viel Spaß in dem riesigen Einkaufscenter und haben Fangen und Verstecken in den langen Gängen gespielt – sehr lustig! (Anmerkung einer Chica!)

ULI

Einmal Vollmachen bitte


Wir muessen unser Zuhause fuer die naechsten 3 Tage nur mit ....

... ein paar Voegeln teilen.


Montag 22. Oktober

Reparaturtag!

Gestern Abend sind wir schon im Nationalpark angekommen, es war die absolute Ruhe, niemand war da und wir haben uns ein nettes Platzerl gesucht. Am nächsten Morgen hat sich Claudio in seinen Blaumann geschmissen und er hat sein Busserl aufgebockt und ist darunter verschwunden.

Wir haben uns ziemlich breit gemacht, überall lagen Spielsachen, Stühle, Tische, und natürlich Schraubenzieher und massig Werkzeug… Dann sind die Touristen eingefallen! Es kamen ZWEI Omibusse und sind mitten durch unser Camp gelaufen, haben in und unter die Busse gestarrt und sich doch sehr über die Alemanes gewundert! Die Touris haben ihre Brotzeit gegessen, uns beobachtet und ihre Busse haben mit laufenden Motoren gewartet. Dann waren die Touris wieder weg und die Ruhe wieder da. Die Busse wurden wieder zusammengebaut – Alles gut!

Später am Nachmittag sind dann dunkle Gewitterwolken aufgezogen und wir mussten uns in den Bussen vor dem Regen verstecken. Als wir dann wieder raus konnten, hat sich unser Camp in einen See verwandelt. Die Kids haben sich nackig gemacht und sich im Schlamm und Matsch gesuhlt, sie hatten mächtig Spass! Das Reinigen danach fand besonders Ida nicht mehr so lusig. „Lieber nicht duschen!“

Abends haben noch die Guanakos an unserem Camp vorbei geschaut! Asado gabs aber dennoch nicht, Claudio war deutlich zu langsam.

ULI

Neue Federn braucht der Bus

Super1: Wasser in der Wueste!


Super 2: Wurst und Milch in der Wueste!

Klausi und seine Lieblinge

Dienstag 23. Oktober

Wir haben die Gegend erkundschaftet und wollten die Guanakos nochmals sehen. Wir haben die sehr schöne Guanako – Wanderung gemacht. Aber da waren wir leider nicht so erfolgreich, Tiere haben wir keine gesehen. Aber Landschaftlich war der Trail super. Die roten Felsen und Schluchten waren sehr imposant.

Die Hitze hat uns jedoch alle sehr geschafft, zurück im Camp haben wir nur noch kleines Programm gemacht.

ULI

Asado?

Staerken fuer die Wanderung

Los gehts

Halbzeitpause

noch ein Schritt zurueck bitte


Mittwoch 24. Oktober

Abfahrt Richtung Mendoza. Nach 100 km soll die erhoffte Tankstelle kommen. Also, den Syncro ganz sparsam über die Strasse peitschen. Wetter 40 Grad, im Bus 50 Grad. Wir reisen in die Provinz Mendoza ein und erleben unsere erste „Fruchtkontrolle“. Dort wird dein Wagen aussen desinfiziert (muss man auch noch selbst bezahlen) und es werden dir die Früchte abgenommen. Tschüss ihr Äpfel und Avocados! Die einzige Tankstelle dort wird gerade renoviert und hat keinen Sprit für mich, aber 90 km weiter soll es die nächste geben. Was tun? Ich klemme mich direkt hinter Pedro und wir versuchen im Windschatten mit 85 km/h so weit zu kommen wie möglich. Kaum zu glauben, mit fast nur noch warmer Luft im Tank erreichen wir bei brutaler Hitze die ersehnte Tanke! Wir konnten die ersten Blicke auf schneebedeckte Gipfel erhaschen! Wir sind hier im Bereich des 6.959 m hohen Aconcagua, dem höchsten Berg ausserhalb des Himalaya. Die Besteigung ist unser Ziel für Februar/März 2008 (Sommer). Mal schauen, ob´s klappt!

KLAUS

Strasse ducrh die Pampa Richtung Mendoza

Donnerstag 25. Oktober

Stadtbesichtigung, Plantschen im Pool, 2 Kilo Asado! (Unser erstes richtiges Asado, das richtige Fleisch mit dem richtigen Gewürz. Sehr lecker.)

Tagesabschluss mit Pina Colada – Also wenn sich das nicht nach Urlaub anhört!!!

Und morgen … bleiben wir auch noch hier!!!!

ULI

Heiss aber nicht mehr staubig

Baden im Pool

2 Kommentare:

massingimrottal hat gesagt…

Hi Ihr Oberfreaks!
Wir sind zutiefst beeindruckt über Eure Courage. Wir wünschen Euch eine geile Zeit fernab von allem Zivilisationsmüll. Paßt auf Euch auf. Wir halten uns auf alle Fälle auf dem Laufenden.
grüße

Andi hat gesagt…

Das ist ja ein cooles Survivaltraining, mitten in der Pampa baden, Autoreifen wechseln und essen. Abenteuerurlaub, wär ganz nach meinem Geschmack, wobei ich das sicher nicht länger als 2 Wochen aushalten würde. Tolle, lebensfrohe Bilder, freue mich, bald mehr von euch zu hören! LG, Andi